(c) 2024 Gudrun Beck
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22. Februar 2015: Von 113 in den letzten 20 Jahren von mir aufgezogenen Amerikanischen Collies ist Judy der einzige behinderte. Judy hat über fünf gute Jahre gehabt und starb dann ganz überraschend ohne Leidensgeschichte letzten Sommer als eine Leptospirose-Epidemie in ihrer Umgebung grassierte und auch viele jüngere Hunde dahinraffte. Sie lag einfach eines Morgens tot im Körbchen. Ihr Problem war kein genetisches, sondern die Gebärmutterinfektion der Mutter während der Trächtigkeit. Die Mehrheit der Geschwister verstarb Tage vor der Geburt, kam tot und mit Verfärbungen zur Welt. Unter den mit Antibiotika Geretteten war Judy die Kleinste und Schwächste. Neun Wochen lang versuchte ich ihr im Zweistundentakt mit Physiotherapie zu helfen. Erst dann war das Skelett röntgendicht und mir wurde gesagt, dass sie behindert bleiben würde. Die Tierärzte waren überzeugt davon, dass sie bald Schmerzen bekommen und leiden würde. Sie machte aber einen fröhlichen, lebenslustigen Eindruck und deshalb ließ ich sie nicht einschläfern, obwohl die Zuchtrichtlinien der meisten Züchter-Vereine das verlangen. Ich habe dann diese sehr netten Menschen gefunden, die sie aufgrund ihres ganz besonders lieben Wesens haben wollten. Sie bauten ihr einen Aufzug im Haus, damit sie selbständig hoch und runter kam, ohne die Treppe benutzen zu müssen. Sie hatte ein umgebautes Kinderwagen-Unterteil, wo sie ihre Vorderläufe drauf ablegen konnte, um mit geradem Rücken über den Hof zu fegen. Sie hatte es gut und litt nicht unter ihrer Behinderung.
Judy, unsere bislang einzige Hopkins-Tochter, zog mit fast 5 Monaten zu ihrer Halbschwester Ginette. Sie wird auch mit Algor und Grace viel zusammen sein. Das Schwimmer-Syndrom ist kein Problem mehr. Ihre Vorderläufe haben leider einen bleibenden Schaden zurückbehalten, so dass sie behindert bleibt.
Judy hatte ein Geburtsgewicht von nur 140 g und damit einen ausgesprochen ungünstigen Start. Sie ist fast einfarbig dunkel-zobel mit ein wenig Weiß an der Nase, weißen Pfoten, weißer Schwanzspitze und weißem Bauch. Ihr Skelett bestand zu dem Zeitpunkt der Geburt fast nur aus Knorpel, war also sehr weich und biegsam. Es war überhaupt kein Wunder, dass sie Merkmale des Schwimmer-Syndroms entwickelte, dem allerdings mit regelmäßiger Physiotherapie von Anfang an entgegengewirkt wurde. Tierärzte und Tierphysiotherapeuten sagen, dass man so einen temporär plattgedrückten Welpen wieder zu 100 % hingekommen kann. Im Alter von 5 Wochen ist sie schon fast normal.
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